Der Frühling ist ganz offensichtlich nun auch in Olpe angekommen. Und damit fängt auch für unsere Landwirte die Erntesaison an. Den Anfang macht der erste Schnitt. Vielerorts steht das Gras schon Kniehoch auf den Weiden und wird in den nächsten Tagen von den Landwirten zu Grassilage verarbeitet. Doch die Mahd dieser Flächen stellt für einige unserer tierischen Mitbewohner eine riesige Gefahr da. So setzen in diesen Tagen sehr viele Ricken ihre Kitze in die bewachsenen Flächen unserer Landwirte. Die Kitze legen sich in den ersten Tagen im hohen Gras ab und sind für die Fahrer der Erntemaschinen nicht sichtbar.

Mussten die Landwirte früher ihre Wiesen zu Fuß nach Rehkitzen absuchen, erleichtert die Technik von heute die Arbeit enorm. Mit Wärmebildgeräten kann man aus der Luft in den frühen Morgenstunden die Wärmesignaturen der jungen Kitze erkennen und diese dann für die Zeit der Mahd aus dem Gefahrenbereich tragen.

Genau zu diesem Zweck hat der Hegering Ruhrtal eine solche Wärmebilddrohne angeschafft. Um die Drohne fliegen zu dürfen, haben einige Jäger aus der Region die Lizenz A1/A3 beim Luftfahrtbundesamt absolviert. Sie berechtigt zum Flug mit der Drohne auf den meisten betroffenen Flächen. Auch die Olper Jäger können auf die Drohne des Hegerings Ruhrtal zugreifen und sind daher in diesen Tagen oft morgens ab halb 5 an den betroffenen Flächen anzutreffen. Mit der Drohne lassen sich dabei in relativ kurzer Zeit große Flächen sicher absuchen. Bei den ersten Flügen im Olper Revier ließen sich zwar bisher viele Feldhasen aus den Mahdflächen vertreiben, aber die Kitze lassen in diesem Jahr noch etwas auf sich warten. Die meisten Ricken lassen sich in diesem Jahr besonders viel Zeit mit der Geburt ihrer Jungen.

Umso besser für die Landwirte. Mit der neuen Technik können Kitze in ihren Feldern ausgeschlossen werden und eine beruhigte Mahd kann erfolgen.

Einig sind sich alle beteiligten: Wärmebildtechnik ist eine Investion in eine gewissenhaftere Zukunft, die den Mähtod zu fast 100% ausschließen kann!
Wichtig für Spaziergänger: Wenn ihr Kisten oder Kartons an Feld- und Waldrändern seht, lasst diese einfach stehen. Die Landwirte und Jäger entfernen diese Kitzretterboxen, sobald die Mahd vorbei ist.